Tango Argentino

Der traditionelle argentinische Tango entstand um 1880 am Rio de la Plata, an dessen Mündungsdelta Buenos Aires liegt. Wie in einem Schmelztiegel lebten hier die verschiedensten Völker auf engstem Raum nebeneinander, und nicht zuletzt war es ihre "Berührung" (lat. tangere = berühren), die den Tango hervorbrachte, die Berührung von Körpern, von Gefühlen und Kulturen. Es war ursprünglich ein Männertanz und wurde später unter Frauen und dann auch zwischen Mann und Frau getanzt.

Im Tango verschmolzen die kulturellen Traditionen afrikanischer und europäischer Einwanderer mit den ethnischen Besonderheiten der indianischen Ureinwohner. Tango zelebrierte ein Lebensgefühl; die melancholische Stimmung von Einsamkeit und Entwurzelung, von Enttäuschung und Heimatlosigkeit, das daraus resultierende Heimweh und die Liebessehnsucht fanden im Tango ihr emotionales Ventil.

Für die musikalische Ausprägung des Tangos war vor allem ein Instrument von Bedeutung: das Bandoneon. Hinter der spanisch anmutenden Bezeichnung verbirgt sich ein Harmonika-Instrument, das seinen Namen seinem deutschen Erfinder, dem Krefelder Musiklehrer Heinrich Band, verdankt.

In den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts trat der Tango seinen Siegeszug als Modetanz um die Welt an, obwohl er lange Zeit als unschicklich bekämpft wurde.

Ab 1929 entwickelte sich ein durch den englischen Bewegungsstil geprägter Tango zum europäischen Gesellschafts- und Turniertanz.

Der ursprüngliche Tango Argentino hingegen blieb von zeitgenössischen Einflüssen lange unberührt und bewahrte bis heute seinen eigenen Charakter.

Immer wieder erfuhr Tango Argentino eine Renaissance durch große Tango-Stars wie Carlos Gardel oder Tango-Avantgardisten wie Astor Piazzolla.

So wie Tango Argentino noch heute in den Kneipen, Salons und auf den Straßen von Buenos Aires getanzt wird, begeistert er durch seine subtile Erotik und Raffinesse. Der "Tanz der Sinne" lebt von der Spannung zwischen Mann und Frau, vom improvisierten Spiel ihrer Beine, die zärtlich streicheln und rasant "hakeln" können, und der Nähe bzw. der Distanz der Figuren.

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